So findest Du die besten Apps für Dein Kind – mit denen es auch etwas lernt

Kindergarten-Phase Leben als Vater
von Gastautor

Heute machen wir der ganzen Diskussion und Kinder und Smartphones mal ein bisschen Feuer unter Hintern.

Bislang ist ja immer der Tenor, dass es schlecht für Kinder sei, wenn sie am Smartphone oder Tablet zocken. Die wenigen positiven Stimmen sagen, es lehre ihnen Medienkompetenz – also zu das Medium Tablet dosiert einzusetzen.

Heute wird es noch etwas radikaler. Dominique wird Dir in Ihrem Gastartikel erklären, warum Spiele auf Smartphone und Tablet sogar gut für Kinder sind, wenn Du einiges beim Laden der Apps beachtest.
Was genau das ist, erfährst Du in ihrem Artikel.

Smartphones machen Spaß.
Doch nicht nur dass – sie können auch sehr lehrreich sein.

Spätestens wenn dein Nachwuchs öfters mal dein Smartphone oder Tablet interessiert bestaunt, solltest Du wissen, worauf zu achten ist und welche App zum Lernen für Vor- oder Grundschule geeignet ist.

Spannung, Spiel und Pädagogik – gleich 3 Sachen auf einmal

Apps eignen sich sehr gut zum Üben, Trainieren und Sprachenlernen. Zum einen ist beispielsweise der intuitive Zugang und die praktische Fingersteuerung für Lückentexte für Kinder wie gemacht, gleichzeitig können Kinder anhand der speziellen Apps sehen und vor allem hören, wie manche Begriffe korrekt ausgesprochen werden.

Es sollte also auf eine kindgerechte Ansprache geachtet werden. Kinder müssen von der App an die Hand genommen und geführt werden. Gerade im Bereich der Vorschüler machen erklärende Lese-Texte ohne Ton nur wenig Sinn. Für junge Mädchen und Jungen ist es auch wichtig, dass die Steuerung konsequent gleich bleibt und sich nicht auf jeder Seite verändert.

Um mit einer App einen Lernerfolg erzielen zu können, sollte sie nicht nur wissensvermittelnde, sondern auch motivierende und unterhaltende sowie kindgerechte Elemente aufweisen, damit die Aufmerksamkeit des Nutzers erhalten bleibt. Je nach konkretem Lernziel bietet sich eine Verankerung der Lerninhalte in eine bestimmte Spielhandlung an.
Es spielen die sich noch entwickelnden Fähigkeiten der Kinder, wie beispielsweise Auge-Hand-Koordination oder Lesefähigkeiten, ebenso wie Vorlieben und Interessen eine Rolle.
Du solltest dir auch überlegen, ob dein Kind ein eigenes Smartphone besitzen oder es lieber gelegentlich die Lern-App auf Deinem Smartphone benutzen sollte. Wenn Du Deinem Kind ein eigenes Smartphone anvertraust, wäre es vielleicht sinnvoll ein günstiges Gerät mit Prepaid Karte zu kaufen, um hohe Kosten im Vorfeld zu vermeiden.

Linktipp: Prepaid Tarife vergleichen

Es gilt also auf ein paar Dinge zu achten, um in den riesigen App Stores herauszufinden, welche App die Richtige für dein Kind ist:

  • Das Lesen der Bewertungen im jeweiligen App Store kann schon mal einen ersten Eindruck vermitteln.
  • Spiel die App zuerst selbst. Um einschätzen zu können, ob die App altersgerecht ist, solltest du sie auf jeden Fall selbst einmal anspielen.
  • Beachte welche Berechtigungen die App erfordert. Die Berechtigungen, die eine App verlangt, sollten immer so minimal wie möglich sein. Wenn zum Beispiel ein simples Puzzlespiel Zugriff auf das Adressbuch verlangt, sollte man hellhörig werden.
  • Versuche auch auf die Werbung zu achten. Gerade bei kostenlosen Apps wird fast immer Werbung eingeblendet. Das ist grundsätzlich nicht weiter tragisch, denn so finanzieren sich diese Spiele. Allerdings gibt es auch unseriöse Werbung. Bei dieser genügt es, wenn man nur versehentlich auf einen Werbebanner klickt, um so ein ungewolltes Abo auszulösen.
  • Achte auf “In-App-Käufe”. Überprüfe, ob in der App Funktionen enthalten sind, die es ermöglichen während des Spiels Zusatz-Content für dieses Spiel zu kaufen.
  • Kinder nicht zu lange aus den Augen lassen. Kinder sind clever. Auch kleine Kids haben schnell den Dreh raus, wie man das Internet wieder aktiviert und kaufen dann unter Umständen fröhlich Zusatz-Content für die App, die sie gerade spielen. Deshalb gilt, Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser.

Außerdem kannst Du Dir als Leitfaden folgende Fragen stellen, um die App besser beurteilen zu können:

  • Was ist das Lernziel der App?
  • Sind die Inhalte fachlich richtig?
  • Kann mit der App selbst etwas erstellt werden? Können die Lernenden aktiv und kreativ sein?
  • Werden verschiedene Sinneswahrnehmungen (visuell, auditiv, taktil) des Lernenden angesprochen? Wenn ja, welche?
  • Werden falsche Antworten oder Fehler in der App erklärt?
  • Beinhaltet die App ein Belohnungssystem, das die Kinder ermutigt und motiviert?
  • Welche Hilfestellung gibt die App, wenn Fehler gemacht werden? Wie verständlich ist die Hilfestellung für die Kinder?
  • Weitere nützliche Hinweise für Eltern gibt es hier

Kompetenz entwickeln, statt nur Beschäftigung – die besten Apps dafür

Buchstaben

Mit einigen Apps kannst du dem Nachwuchs spielerisch etwas beibringen. Zum Beispiel lernen die Kleinen mit der Android-App Lillifee Buchstaben, zusammen mit Prinzessin Lillifee und dem Drachenmädchen Mira Buchstaben zu erkennen und zuzuordnen, indem sie kleine Buchstabieraufgaben meistern. Wenn viel geübt wird, gibt es als Belohnung Bonusspiele. Aufgrund durchgängiger Sprachausgabe sind keine Lesekenntnisse erforderlich und somit ist diese App auch für Vorschüler und Erstklässler geeignet. Je mehr Aufgaben richtig gelöst worden sind, umso mehr Levels eines lustigen Bonusspiels können gespielt werden.

Rechnen

Mit der App Rechnen mit Wendi üben Kinder selbstständig und motiviert das Rechnen. Begleitet werden sie dabei von Wendi – einem laufenden Wendeplättchen.

Die App ist für Kinder in der Vorschule und 1. Klasse, die gerade das Rechnen erlernen, konzipiert. Besonders Kinder mit Verständnisschwierigkeiten (Rechenschwäche, Dyskalkulie) profitieren von dem Übungsprogramm. Kinder mit Schwierigkeiten beim Verständnis von mathematischen Zusammenhängen scheitern bei Übungsprogrammen an den oft wenig hilfreichen Rückmeldungen, weil sie aus Fehlern nichts lernen können und eher demotiviert werden.

Deshalb beinhaltet diese Übungssoftware eine anschauliche Rückmeldung und bietet damit mehr als lediglich ein “richtig” oder “falsch”. Die Kinder können selbst sehen, ob ihre Lösung richtig ist oder warum sie falsch ist. Die Eingabemenge wird dazu mit der Lösungsmenge visuell verglichen. So lässt sich anschaulich feststellen, ob das Ergebnis stimmt bzw. warum die Lösung falsch ist.

Plus- und Minusaufgaben werden auf Wunsch anschaulich und Schritt für Schritt aufgebaut. Besonders motivierend für die Kinder ist das Rechenrennen, bei dem Wendi gegen seinen Widersacher antritt. Für jede richtig gelöste Aufgabe kommt Wendi dem Ziel ein Stück näher, während bei Fehlern sein Wettkampfgegner ein Stück nach vorne rückt. Für jedes gewonnene Spiel gibt es einen Stern zu gewinnen.

Motorisches Geschick

Fiete ist ein liebevoll illustriertes, interaktives Bilderbuch für Kinder von 1 bis 3 Jahren. Die App versteht sich als erster Einstieg: Auf spielerische Art, mit liebevollen Details und gestalterischem Anspruch wird das motorische Geschick und die Kombinationsfähigkeit der Kleinen gefördert.

Das Spiel verzichtet vollkommen auf erklärenden Text und ist somit für Kinder jeder Altersstufe geeignet. Die Kinder lernen, „Fiete“ im Alltag zu helfen. Insgesamt fünfzehn Aufgaben warten darauf von ihnen entdeckt zu werden. Belohnt werden sie durch stimmige Sounds und kleinen Animationen. Die App wurde von Eltern für ihre eigenen Kinder entwickelt und ist komplett werbe- und In-App-Angebotsfrei.

Vorschule

Eine schöne Lern-App für Kinder zwischen 3 und 7 ist Der kleine Drache Kokusnuss. Der Großteil der Lernspiele beinhaltet typische Vorschul-Inhalte, die allerdings auch noch in der 1. Klasse unterrichtsrelevant sein werden. Außerdem schulen Logik- und Merkspiele ganz allgemein und altersunabhängig die kognitiven Fähigkeiten der Kinder.

Die Schwierigkeit der Lernspiele passt sich automatisch an das Leistungsniveau der Kinder an. Die App beinhaltet zum Beispiel leichte Additionsaufgaben sowie ein Logik- & Geschicklichkeitsspiel. Insgesamt sind es 7 Lernspiele und 3 Bonusspiele. In-App-Käufe sind nicht möglich.

Grundschule

Lernerfolg Grundschule ist eine sehr umfangreiche App mit vielen Aufgaben aus den Bereichen Mathematik, Deutsch und Englisch der Klassen 1–4. Du kannst sie kostenlos ausprobieren und dann individuell je nach Fach und Schulklasse erweitern.

Die App ist anspruchsvoll, aber auch sehr schön gemacht, so dass Kinder daran Spaß haben werden. Begleitet werden sie beim Rechnen von einem kleinen Vampir. Das Spiel beinhaltet ein motivierendes Belohnungssystem durch Bonusspiele.

Kinder nicht alleine lassen

Wenn Du Dir also etwas Zeit für die Auswahl entsprechender Apps nimmst, kann das Ganze eine feine Sache sein: Man gibt dem Nachwuchs das Smartphone in die Hand und kann dann gemeinsam puzzeln, Rätsel lösen oder Bildpaare finden. Gute Laune ist damit bei allen Beteiligten garantiert. Klar, die Kinder brauchen Vorgaben. Es ist nicht sinnvoll, Kinder unbeaufsichtigt stundenlang mit einem Tablet oder dem Smartphone alleine zu lassen.

Lern-Apps eignen sich hervorragend für unterwegs und auch für zuhause, wenn das Wetter einmal nicht zum draußen Spielen einlädt. Mit dem Smartphone spielerisch lernen bietet viele Vorteile und wenn das Ganze dann auch noch Spaß macht, dann ist für eine sinnvolle Beschäftigung gesorgt.

Apps sind für Kids in jedem Alter geeignet und pädagogisch wertvoll, denn das spielerische Lernen kommt nicht zu kurz. Aus diesem Grund haben auch die Eltern allen Grund zur Freude und können ihren Nachwuchs ohne Bedenken auch mal längere Zeit am Smartphone verbringen lassen.

Danke Dominique

Dominque SeppeltDominique Seppelt arbeitet als Content und Online PR Assistentin für die Peak Ace AG.

Die Themen Nutzerfreundlichkeit von Smartphone Apps und Trends im mobilen Bereich beschäftigen sie auch viel während ihres Bachelorstudiums im Fach Wirtschaftskommunikation, welches sie im kommenden Jahr abschließen wird.

Verhaltensmuster von Kindern und innovative Lerntechniken kennt sie aus persönlichen Erfahrungen und der Arbeit in verschiedenen Berliner Grundschulen.

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    4 Kommentare
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    Gast
    9 Jahre zuvor

    Ich bin ja mittlerweile der Meinung, dass nur Masochisten ihren Kindern das Smartphone oder Tablet komplett vorenthalten… Wie bitte soll man einen langen Flug oder eine lange Reise ohne Apps durchstehen? Ich finde es aber schon wichtig, dass man genau guckt, mit welchen Apps die Kinder sich beschäftigen, da gibt es auch viel Schrott. Ich habe mal recherchiert, welche Apps von Experten empfohlen werden. Hier ist das Ergebnis: http://www.mamaclever.de/2014/08/empfehlenswerte-apps-fuer-kleinkinder/

    Gast
    Juli
    10 Jahre zuvor

    Wichtig ist, dass „mediales Spielen“ eben als EINE Spielmöglichkeit unter vielen gesehen wird. Schön finde ich, dass in dem Artikel die Interaktion zwischen Eltern und Kind genannt wird- eben das gemeinsame Spiel. Das ist wichtig, da Kinder am Besten durch gemeinsame Interaktion lernen. Und man muss immer daran denken: Mediales Lernen ist „Lernen aus zweiter Hand“und eindimensional, d.h. Nichts ersetzt den Lerneffekt des ganzheitlichen Erlebens (fühlen, schmecken, riechen…) im Reallife! 😉

    10 Jahre zuvor
    Antworte  @computerkind

    Danke Computerkind.
    Muss ich mir mal ansehen.

    Gast
    10 Jahre zuvor

    Das Jugendinstitut hat in Sachen Apps für Kinder schon ein bisschen Aschenbrödel gespielt und vorsortiert. In deren Datenbank: „Apps für Kinder – Recherche“ haben wir nach digitalen Spielbegleitern gesucht.

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